Kleidung Upcycling + Reparieren: Verlängere die Lebensdauer Deiner Mode


Die Kunst des Kleidung-Upcyclings


Upcycling ist gerade im Trend, aber es ist so viel mehr als das – es macht unglaublich Spaß, bringt Erfüllung, ergibt Sinn und ist ein Lifestyle, der Nachhaltigkeit und Kreativität vereint. Das ist doch ein super Match – Kleidung reparieren, aufwerten und gleichzeitig reduzierst du nicht nur Textilabfälle, sondern erschaffst auch noch einzigartige Stücke in deinem Style.


Was bedeutet Upcycling?

Upcycling kommt von „up“ aus dem Englischen (= nach oben)  und Recycling = Wiederverwertung. Nicht mehr genutzte Stoffe und Materialien oder auch Abfälle werden weiterverarbeitet und in neuwertige Produkte verwandelt. 

Downcycling gibt es übrigens auch, das geht in die andere Richtung. Beide Arten sind eine Form des Recyclings, nur dass es beim Upcycling zu einer stofflichen Aufwertung kommt. 

Durch die Wiederverwertung und folgend die Nachnutzung von bereits vorhandenem Material wird der Verbrauch von neuen Rohstoffen reduziert. 


Grundlegende Upcycling-Techniken

Fotos: slowsetter

1. Cut & Knit

Zerschneide alte Kleidungsstücke, Taschen und andere Accessoires & Verwandle sie in etwas Neues.

2. Visible Mending

Hebe Löcher und Risse hervor, indem du sie als dekoratives Highlight definierst. Mending bedeutet Ausbesserung oder Flickern. Oft ist visible Mending eine Stopftechnik.

3. Applikationen

Überdecke dünne Stellen, Risse und Löcher mit Patches und Flicken. Du kannst sie weniger oder auch ganz bewußt hervorheben und ein Designstatement geben. 


Kleidung reparieren 

Fotos: slowsetter

Die oben genannten Upcycling-Techniken sind ja auch gleichzeitig Reparatur. Oft kann man aber defekte Stellen auch (fast) unsichtbar reparieren und so den ursprünglichen Zustand wiederherstellen.  Ich benutze bewußt nicht den Begriff ursprüngliche Qualität, denn durch gut gemachtes Upcycling oder sichtbares Reparieren wird die Qualität nicht reduziert. …Vielleicht wird sie sogar höher – durch längere Nutzung, deine Erinnerung ans selber Machen, durch die Individualisierung, …. to be continued.  Was meinst du?

Kleinere Reparaturen sind oft mit wenig Material und ein bißchen Übung selbst gemeistert.

1. Offene Naht schließen

Mit Nadel und Faden wird von innen die Naht wieder zugenäht. Das geht für kleinere Strecken auch mit der Hand. Mit der Nähmaschine ist es natürlich etwas komfortabler und selbst für Ungeübte recht einfach zu machen. Fertig, Kleidung gerettet.

2. Kleine Löcher stopfen

Kleiner Löcher und solche an uneinsichtigen Stellen (Innennähte, unter den Achseln,…) können oft recht gut wieder geschlossen werden, ohne dass man etwas sieht. Wenn die Stelle präsenter ist, sollte am besten die gleiche Garnfarbe gewählt werden, damit das neue Garn nicht so schnell im Material auffällt. Ausserdem solltest du aufpassen, dass der Stoff möglichst eben ist. Kleine Löcher können auch mal von innen zusammengenäht werden, was aber bei größeren Flächen mehr auffällt. 

3. Knopf-Annähen

Simpel und nützlich. Das macht man mit der Hand und ist einfach zu erlernen. Sollte jeder beherrschen.


Professionelle Reparaturtechniken und Änderungen für Kleidung 


Etwas fortgeschrittener wird es bei diesen Techniken. Probiere dich gerne aus, aber wer das selber nicht mehr machen will, ist in der Schneiderei des Vertrauens gut aufgehoben. Aufwendigere Reparaturen oder Änderungen an Kleidungsstücken machen sie wieder tragbar und verlängern somit die Lebensdauer von Kleidung. Du hast einfach Freude daran, die Stücke weiter zu benutzen. 

1.Stopfen von Löchern – Kunststopfen

Löcher können mit guter Technik und passendem Garn fast unsichtbar wieder geschlossen werden. Das überlasse ich meist den Profis.

Wenn die Wolle noch nicht zu dünn ist, kann auch ein verschlissener Ärmel wieder zugestrickt werden.

2. Patches für verschlissene Ärmel an Pullis

Zu dünn gewordene Stellen am Pulloverärmel im Bereich der Ellenbogen werden zuerst wieder durch Stopfen oder Stricken gefestigt und dann mit einem passenden Patch von aussen belegt. Langfristig sollte das angenäht und nicht aufgeklebt werden. Das ist Handarbeit, die etwas Erfahrung benötigt, deswegen ist es in der Änderungsschneiderei gut aufgehoben.

Fotos: slowsetter

2. Reißverschluss-Austausch

Ein Reißverschluss kann mal verschleißen. Das ist aber gut zu reparieren, denn nach dem Austausch sieht das Ganze in den meisten Fällen wie neu aus. Durch einen neuen Reißverschluss kannst du Jacken, Hosen und Co wieder voll einsatzfähig machen.

3. Änderungen an Kleidungsstücken

Das Ändern von Kleidungsstücken bietet sich oft an, wenn Teile so defekt sind, dass sie schlecht zu reparieren sind. Es ist aber auch super nützlich, wenn du das Teil nicht mehr trägst. Kürzen, Verlängern, die Passform abändern, hier kann viel gemacht werden. Mit der richtigen Idee erstrahlt die geänderte Kleidung in ganz neuem Licht und du hast ein völlig neues Lieblingsteil. Für solche Anpassungen bedarf es, je nach Plan, oft etwas mehr Erfahrung, also besser die Schneiderin/ den Schneider ranlassen. Auch wenn du dir nicht sicher bist, was du am besten aus deinem Material machen kannst, was gut aussieht und wie du es der SchneiderIn erklärst, hol dir am besten Hilfe vom Profi. Leichtere Dinge, wie z.B. eine Kürzung kannst du aber unter Umständen durchaus auch selber durchführen. Am Ende hältst du auf jeden Fall ein Unikat in deinen Händen, wenn das mal kein Ansporn ist, oder?

Im ☞ Video zeige ich dir, wie ich ein Kleid verlängert habe. (Weiterleitung zu YouTube)

Hast du auch ein Lieblingsteil zu reparieren oder willst mal etwas upcyceln?

Slowsetter bietet Workshops zum Thema an. Mit Hilfe und Anleitung ist so manches Teil direkt cool geflickt worden oder was Neues entstanden. In der Gruppe macht es mehr Spaß und du kannst dich mit Gleichgesinnten austauschen. (On- und offline Termine möglich)


Schnelle Hilfe für Dein DIY-Projekt?


Kein Thema, für schnelle Hilfe und Input buch mich einfach für eine halbe Stunde. Du bekommst mein kreatives brain und danach machst du mit neuen Ideen alleine weiter.

Noch keinen Plan?, macht nix!

Zum Einstieg hol dir gerne das  Planungs-Design-Kit für Nähprojekte -für 0€. Mit Zubehör Liste und Vorlagen startest du easy deine ersten Upcycling-Projekte.


Kreative Upcycling Ideen

Fotos + Styles: slowsetter


Hier ein paar Ideen für erste Upcycling Projekte:

1. Verwandle  deine alte Jeans in eine trendige Tasche oder ein cooles Accessoire.

2. Sammle Stoffreste für ein Lieblingsstück im Mustermix oder einzigartigem Patchwork-Design.

3. Ersetze die Knöpfe einer Bluse für eine ganz andere Optik. Einfach, aber wirkungsvoll.

4. Färbe verblasste Kleidung neu ein, ganz oder mit Muster. Am Besten mit natürlichen Farbstoffen.

5. Mach aus deinem alten Bettlaken Wäsche- und Geschenkbeutel.


Nachhaltiger Kleiderschrank durch professionelle Beratung

Deine Kleider lange nutzen und vor allem gerne tragen, das ist absolut möglich.

Checkliste für deinen nachhaltigen Kleiderschrank:

  1. Kleider gut pflegen.
  2. Was kaputt ist, Reparieren. Entweder selber oder machen lassen.
  3. Teile, die du absolut nicht mehr magst oder auch nicht oft trägst, Ändern. Was dir nicht passt, kann mit gutem Plan und Schnitt so geschneidert werden, dass es dir wieder steht und aktuell ist. Auch von anderen übernommene Kleider, die zu groß oder klein sind, werden oft mit einer kleinen Änderung zu deinem Lieblingsteil.
  4. Upcycling. Hier kannst du etwas ganz Neues schaffen, ob aus Kleidungsstücken, Materialresten oder auch Accessoires.
  5. Gute Outfit-Kombinationen sind das A und O für einen guten Style und für eine lange Nutzung deiner Kleider. Mit smarten Kombis sieht ein Teil immer anders aus und du hast lange Spaß dran.
  6. Neuanschaffungen in „eco-fair“, also aus nachhaltigerer Produktion*. Sinnvolle neue Anschaffungen – also Kleidungsstücke, die du wirklich brauchst und dir gut gefallen, so dass du sie trägst – solltest du bewußt kaufen, damit du Geld und Zeit sparst. Das erste „bewußt“ habe ich gerade eben erklärt und wenn du dann noch auf eine gute Qualität und nachhaltigere Produktion achtest, tust du nicht nur dir und deinem Style etwas Gutes, sondern auch der Welt, dem Klima, sowie Mensch und Tier. – Und ja, nachhaltigere Mode gibt es auch in modisch und im Trend, wenn du möchtest. Du musst nur wissen, was du willst und wo du es bekommst.
  7. Der nachhaltige Kleiderschrank ist quasi perfekt.

* Nachhaltigere Produktion ist ein weiter Begriff, ich weiß. Nicht geschützt, viiiiele Dinge, die dazu gehören können, Verarsche und Greenwashing, wo man hinsieht. Wer soll da noch den Überblick haben? Aber keine Panik, mit ein bißchen Wissen kannst auch du gute eigene Entscheidungen treffen. Eine erste einfache Erklärung findest du hier.


Ich helfe dir gerne deinen Kleiderschrank langfristig nachhaltiger zu gestalten.  In deinem Schrank aufräumen, Änderungspotentiale sowie neue Outfit-Kombinationen finden und Klären, was du sinnvoll neu anschaffen kannst. In den Slowsetter Styling-Sessions lernst du deinen persönlichen Stil mit Nachhaltigkeit zu verbinden. Für weitere individuelle Themen helfe ich dir in einer 1:1 Beratungsstunde.


Fazit


Upcycling und Reparieren sind nicht nur umweltfreundlich, sondern total kreativ. Wenn du deine Techniken gefunden hast, kannst du nicht nur die Lebensdauer deiner Lieblingskleidung erheblich verlängern und nebenbei viel Geld sparen, sondern bekommst auch noch einen absolut individuellen Kleiderstyle, den du privat und im Beruf tragen kannst.

eure Uta

Hey, ich bin Uta

Ich verbinde Style mit mehr Nachhaltigkeit.

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